WRC 2025 | Rallye Passau: Toyota Gazoo Racing vor Titelentscheidung.
vor 7 Stunden
Central European Rallye bringt erste Titelchance
- Toyota mit 125-Punkte-Vorsprung in der Herstellerwertung
- Länderübergreifende Rallye in Deutschland, Tschechien und Österreich
- Wetter und Streckenvielfalt fordern volle Teamleistung
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Die Jagd des Toyota Gazoo Racing World Rally Teams auf die Titel der diesjährigen FIA Rallye-Weltmeisterschaft geht in eine spannende neue Phase, wenn vom 16. bis 19. Oktober die Central European Rally auf den Straßen Deutschlands, Tschechiens und Österreichs ausgetragen wird.
Nach sieben aufeinanderfolgenden Schotter-Rallyes stehen nun zwei anspruchsvolle Asphalt-Veranstaltungen bevor, die im Titelkampf dieser Saison entscheidend sein könnten – gefolgt von der Rallye Japan nur drei Wochen später.
Mit noch drei verbleibenden Läufen führt TGR-WRT die Herstellerwertung mit 125 Punkten an und hat bei der Central European Rally erstmals die Chance, sich den fünften Titel in Folge zu sichern – vorausgesetzt, das Team beendet das Wochenende mit einem Vorsprung von mindestens 120 Punkten.
Drei Fahrer des Teams liefern sich ein packendes Duell um den Fahrertitel: Sébastien Ogier führt die Wertung nach zwei Siegen auf südamerikanischem Schotter in Paraguay und Chile an. Elfyn Evans wurde bei beiden Veranstaltungen starker Zweiter und liegt mit Co-Pilot Scott Martin nur zwei Punkte zurück – Martin steht zudem vor seinem 200. WRC-Start in Mitteleuropa. Kalle Rovanperä bleibt mit 21 Punkten Rückstand ebenfalls im Titelrennen und kehrt auf einen Belag zurück, auf dem er im April bei der Rallye Islas Canarias einen dominanten Sieg feierte.
Das Trio ist für die Herstellerwertung nominiert, während Takamoto Katsuta mit einem vierten TGR-WRT-Fahrzeug startet und sich auf seine Heimrallye in Japan vorbereitet. Sami Pajari tritt unter dem TGR-WRT2-Banner an und möchte nach einer starken Leistung in Chile auf einem weiteren Event aufbauen, bei dem er bereits 2024 erste Erfahrungen mit einem Rally1-Fahrzeug sammelte.
Der frisch gekrönte WRC2-Champion Oliver Solberg startet mit einem der fünf GR Yaris Rally2-Fahrzeuge, obwohl er als Fahrer des Printsport-Teams nicht mehr punktberechtigt ist. Alejandro Cachón, gemeldet von Toyota Spanien und betreut von Teo Martín Motorsport, kämpft um WRC2-Ehren ebenso wie der tschechische Fahrer Filip Mareš (Toyota Dolák), der im Vorjahr bei seinem Heimrennen Zweiter wurde, sowie Deutschlands Fabio Schwarz (Armin Schwarz Driving Experience). Ein weiterer deutscher Fahrer, Philip Geipel, startet ebenfalls auf heimischen Straßen mit Speedlife Motorsport.
Die deutsche Stadt Passau ist erneut Gastgeber des Serviceparks der Central European Rally, die 2023 erstmals ausgetragen wurde und als erste WRC-Veranstaltung Etappen in drei Ländern vereinte. Der Charakter der Wertungsprüfungen variiert je nach Region, und das Wetter im europäischen Herbst kann wechselhaft sein – Regen, Matsch und Laub machen die Straßen besonders rutschig.
In diesem Jahr beginnt die Rallye in Passau mit zwei Durchfahrten einer Prüfung rund um Bad Griesbach am Donnerstagnachmittag. Die Route am Freitag umfasst je eine Prüfung in Deutschland, Tschechien und Österreich – jeweils zweimal gefahren. Am Samstag folgen eine deutsche und zwei tschechische Prüfungen, ebenfalls doppelt gefahren. Der Sonntag bildet den Abschluss mit zwei Durchfahrten der grenzüberschreitenden „Beyond Borders“-Prüfung (Deutschland und Österreich) sowie der rein österreichischen „Mühltal“-Prüfung, deren zweite Durchfahrt als Power Stage gewertet wird.
Jari-Matti Latvala (Teamchef):
„Nach unseren guten Ergebnissen in Südamerika gehen wir mit einer sehr guten Ausgangsposition in die Zentraleuropa-Rallye. Wir brauchen ein starkes Resultat, wenn wir uns den Herstellertitel gleich beim ersten Versuch sichern wollen. Gleichzeitig sollen unsere Fahrer aber keinen Druck deswegen verspüren und sich voll auf den engen Kampf um den Fahrertitel konzentrieren. Frühere Ausgaben haben gezeigt, dass diese Rallye sehr anspruchsvoll sein kann – besonders bei herbstlichem Wetter und auf Straßen in drei verschiedenen Ländern mit jeweils eigenem Charakter. Der Grip wechselt häufig, es gibt viele schmierige Cuts, und vor allem morgens ist es oft kalt. In solchen Bedingungen passieren Fehler schnell. Seb, Elfyn und Kalle haben alle noch gute Titelchancen, aber keiner von ihnen kann sich jetzt einen Ausfall leisten. Für Taka ist es eine gute Gelegenheit, ein gutes Gefühl auf Asphalt zu bekommen – vor der Rallye Japan, die für ihn die wichtigste des Jahres ist. Sami hat zuletzt viel Selbstvertrauen und Leistung aufgebaut und kann auch auf Asphalt stark sein. Ich bin sicher, dass auch für ihn ein gutes Ergebnis möglich ist.“