IMSA 2025: Platz fünf für Porsche Penske Motorsport auf der Road America.
vor 14 Stunden
Matt Campbell und Mathieu Jaminet haben beim achten Lauf der IMSA WeatherTech Sports Car Championship ihre Führung in der GTP-Fahrerwertung weiter ausgebaut.
Nach hartem Kampf erreichten die beiden ehemaligen Porsche-Junioren mit ihrem Porsche 963 das Ziel auf der Road America auf Platz fünf. Ihre Werksfahrer-Kollegen Felipe Nasr und Nick Tandy fuhren nach einer Zeitstrafe auf den elften Rang. Sie liegen in der Fahrertabelle aber weiterhin auf der zweiten Position, während Porsche bei zwei noch ausstehenden Rennen auch den ersten Platz in der Herstellermeisterschaft behaupten konnte. In der GTD-Klasse wurden Adam Adelson und Elliott Skeer mit dem 911 GT3 R des Porsche-Kundenteams Wright Motorsports Sechste.
Das Rennen
Das 160-Minuten-Rennen auf der 6,515 Kilometer langen Road America begann bereits hektisch. Schon in der Startrunde musste das Safety-Car nach dem Ausrutscher eines LMP2-Fahrzeugs übernehmen und gleich ein zweites Mal ausrücken, als nach gut 15 Minuten Grüne Flaggen geschwenkt wurden – erneut war ein Teilnehmer ausgeritten.
Die Hybridprototypen des Werksteams Porsche Penske Motorsport nutzten die zweite Gelbphase für einen vorgezogenen Tankstopp nach nur 23 Rennminuten. Danach mussten sich die Startfahrer Matt Campbell aus Australien und Felipe Nasr aus Brasilien auf den Positionen zehn und elf hinter einem langsameren LMDh-Rennwagen einreihen, der sie aufhielt. Die mutige Strategie-Entscheidung zahlte sich dennoch aus. Als nach gut einer Stunde erneut das Safety-Car auf die Strecke ging, bog das Feld der Topklasse GTP geschlossen zum Servicestopp in die Boxengasse an. Dank ihrer kürzeren Tankzeit und der großartigen Arbeit der Mechaniker nutzten die beiden Werks-Porsche 963 dies als Vorteil: Mathieu Jaminet aus Frankreich – der Campbell in der Nummer 6 abgelöst hatte – übernahm die Führung, Nick Tandy ersetzte Nasr und rückte auf die vierte Position vor.
Gut eine Stunde vor Ende des achten IMSA-Saisonlaufs lancierte der Brite eine Attacke auf den Drittplatzierten und ging vorbei. Als der Überholte wenige Meter später kontern wollte, kam es auf der Geraden zu einer Berührung der beiden Fahrzeuge und der Cadillac drehte sich. Die Rennleitung sah Tandy als Verursacher und verhängte eine 60-sekündige Boxenstopp-Strafe. Sie warf den Nummer-7-Porsche schlussendlich auf den elften Rang der GTP-Klasse zurück.
Der Zwischenfall löste eine weitere Gelbphase aus. Sie erwischte das Schwesterauto auf dem falschen Fuß und spülte zwei BMW an die Spitze, die kurz zuvor getankt hatten. Jaminet reihte sich nach seinem Boxenstopp als Vierter wieder ein. Nach weiteren Zweikämpfen und Überholsituationen, die oftmals mit harten Bandagen geführt wurden, sowie einem fairen Duell mit Earl Bamber musste er sich in den Schlussminuten mit Rang fünf begnügen.
„Auf das Rennen hier in Elkhart Lake blicken wir mit gemischten Gefühlen zurück – es lief nicht zu unseren Gunsten‟, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Aber wir führen mit dem Nummer-6-Porsche 963 weiterhin die Meisterschaft an, das ist schon einmal das Wichtigste. Die Fahrer und die Boxenmannschaften haben einen tollen Job gemacht. Zwei Läufe stehen uns noch bevor und wir haben es selbst in der Hand. Wir werden kämpfen!‟
„Wir haben während des Rennens die richtigen Entscheidungen getroffen und beide Porsche zwischenzeitlich an die Spitze gebracht‟, resümiert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Gratulation an BMW, sie haben während der letzten Gelbphase auf eine mutige Strategie gesetzt und sind dafür belohnt worden. Unsere Rennwagen wurden auf der Strecke mehrfach touchiert, manche Mitbewerber fuhren sehr hart. Alles in allem war es ok, wir liegen mit beiden Porsche noch immer auf den Plätzen eins und zwei. Hoffentlich können wir in Indianapolis mehr Performance zeigen und wieder konkurrenzfähiger antreten, speziell was den Topspeed auf den Geraden betrifft – dies hat uns hier massiv gefehlt.‟
Das Porsche-Kundenteam JDC-Miller Motorsports hat sich in der Anfangsphase des Rennens von der elften Position bis auf den fünften Rang nach vorne gearbeitet. Im weiteren Verlauf konnten Gianmaria Bruni aus Italien und der Niederländer Tijmen van der Helm das Tempo der Konkurrenz aber nicht mehr mitgehen und büßten wieder Boden ein. Das Duo erreichte das Ziel auf dem zehnten Rang.
GT-Klassen: Starke Vorstellung des Kundenteams Wright Motorsport
Mit einer mutigen Strategie konnten der Österreicher Klaus Bachler und der amtierende IMSA GTD-Pro-Champion Laurin Heinrich auf der Road America vom siebten Startplatz sukzessive Positionen aufholen. Gut eine Stunde vor Rennende übernahm der von den Fans „Rexy‟ genannte Porsche 911 GT3 R des Teams AO Racing sogar die Führung und verteidigte sie bis gut 15 Minuten vor Rennende. Eine längere Gelbphase, die einen weiteren Tankhalt erübrigt hätte, blieb jedoch aus. Die beiden ehemaligen Porsche-Junioren mussten einen letzten Boxenstopp einlegen und erreichten das Ziel als Achte ihrer Klasse.
Mehr Glück hatten Adam Adelson und Elliott Skeer. Mit ihrem Elfer von Wright Motorsports gingen sie allen Zwischenfällen weitgehend aus dem Weg und fuhren vom zwölften Startplatz auf die sechste Position der GTD-Wertung. Größtes Handicap dabei: Die beiden US-Amerikaner mussten das gesamte Rennen ohne Funkverbindung zu ihrem Team bestreiten. Strategische Anweisungen erhielten sie auf konventionelle Weise per Boxentafel.
Fahrerstimmen nach dem Rennen
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Die positive Nachricht ist für uns, dass wir unsere Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen konnten. Zwei Rennen vor dem Saisonende haben wir die Zukunft selbst in der Hand. Hier in Elkhart Lake ging es für uns ziemlich hin und her. Mal waren wir fast die Letzten, dann lagen wir in Führung und dachten schon, wir hätten alles unter Kontrolle. Doch dann hat uns eine Gelbphase wieder Positionen gekostet, nach einer Berührung vorne links war die Lenkung etwas beschädigt. Kurz vor Schluss gab es zudem einen Zwischenfall mit einem GTD-Pro-Rennwagen, bevor ich noch ein lustiges Duell mit meinem Freund Earl Bamber hatte. Es ist ganz schön viel passiert. Platz fünf bedeutet für uns am Ende, dass es doch ein guter Tag war.‟
Nick Tandy (Porsche 963 #7): „Ein hartes Rennen. Ich habe die Situation auf der Strecke, die zur Strafe führte, anders gesehen. Dadurch konnten wir nicht das Ergebnis erreichen, dass für uns möglich gewesen wäre. Aber die Strategie, das Team und die Boxenstopps hatten gepasst, um unseren Porsche nach vorne zu bringen – das zeigt mir, dass wir wieder um Siege kämpfen können. Darauf freue ich mich.‟
Gianmaria Bruni (Porsche 963 #85): „Dank eines guten Starts und einer guten Strategie konnten wir heute zum Teil bis in die Top fünf vorfahren. Später bin ich im Überrundungsverkehr aufgehalten worden. Gegenüber gestern haben wir mit der Abstimmung unseres Porsche einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Auf den Geraden fehlt uns aber weiter Topspeed. Hoffentlich ändert sich daran bei den nächsten beiden Rennen etwas, damit Zweikämpfe mit anderen Teilnehmern wieder mehr Spaß machen – das wäre schön.‟
Laurin Heinrich (Porsche 911 GT3 R #77): „Wir mussten damit rechnen, dass wir allein mit unserer Schnelligkeit nicht weit kommen würde. Das hat uns natürlich in eine angreifbare Situation gebracht. Darum haben wir im Hinblick auf die Strategie etwas riskiert – manchmal funktioniert das, manchmal nicht. Heute stand das Glück leider nicht auf unserer Seite. Das müssen wir akzeptieren. Dennoch bin ich sehr stolz auf mein Team, denn wir haben es wenigstens versucht.‟
Elliott Skeer (Porsche 911 GT3 R #120): „Nach dem zwölften Platz im Qualifying steht nun Rang sechs im Endergebnis – das ist ein großer Schritt und eine tolle Belohnung für die harte Arbeit, die wir seit dem Lauf in Mosport investiert haben! Wir versuchen, alles aus dem Porsche herauszuholen, das in unserer Macht steht. Aber ganz ohne eine Funkverbindung fahren? Das erinnert mich zwar an frühere Tage, zählt aber keineswegs zu meinen Lieblingsbeschäftigungen – das hat es auch im Hinblick auf die Strategie in einem Rennen, das ohnehin ein großes Durcheinander war, nochmals anstrengender gemacht…‟
Ergebnisse Rennen
GTP-Klasse:
1. Eng/D. Vanthoor (AUT/BEL), BMW #24, 66 Runden
2. S. van der Linde/Wittmann (ZAF/DEU), BMW #25, +2,524 Sekunden
3. Van der Zande/Yelloly (NLD/GBR), Acura #93, +3,628 Sekunden
5. Campbell/Jaminet (AUS/FRA), Porsche 963 #6, +15,848 Sekunden
10. Bruni/Van der Helm (ITA/NLD), Porsche 963 #85, +37,098 Sekunden
11. Nasr/Tandy (BRA/GBR), Porsche 963 #7, 1.43,648 Minuten
GTD-Pro-Klasse:
1. Snow/Verhagen (USA/USA), BMW #1, 62 Runden
2. Rockenfeller/Priaulx (DEU/GBR), Ford #64, +2,915 Sekunden
3. Costa/Altoe (ESP/ITA), Ferrari #81, +13,316 Sekunden
8. Heinrich/Bachler (DEU/AUT), Porsche 911 GT3 R #77, +1.05,657 Sekunden
GTD-Klasse:
1. Triarsi/Koch (USA/USA), Ferrari #21, 62 Runden
2. Goikhberg/Farnbacher (CDN/DEU), Lamborghini #78, +1,618 Sekunden
3. Franco/Serra (USA/BRA), Ferrari #34, +3,066 Sekunden
6. Adelson/Skeer (USA/USA), Porsche 911 GT3 R #120, +7,018 Sekunden